Von den Organisator:innen:
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Interessierte an "Just.Us+Tierschutz",
Neben der aktuellen Klimawandel- und Mikroplastikdiskussion stellt der Eintrag von Medikamentenrückständen in die Umwelt über Abwässer oder durch unsachgemäße Entsorgung ein globales Problem dar. Jährlich werden allein in Deutschland bis zu 38 000 Tonnen Medikamente verbraucht, wobei anzunehmen ist, dass diese Menge in den kommenden Jahrzenten in Folge des demografischen Wandels noch deutlich zunehmen wird. Kein Wunder, dass sich häufig verschriebene Arzneistoffe in relevanten Konzentrationen im Oberflächenwasser wiederfinden. So konnten mehr als 700 verschiedene Medikamente und deren Abbauprodukte in der Umwelt nachgewiesen werden, insbesondere Hormone, Schmerzmittel sowie Chemotherapeutika und Blutdruckmedikamente. Selbst moderne Reinigungsmethoden in unseren Klärwerken sind nicht in der Lage, alle noch pharmakologisch wirksamen Rückstände vollständig zu entfernen.
Prof Dr. Christian Pfeifer (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) geht im kommenden Vortrag bei Just.Us+Tierschutz „Tierschutz aus der Sicht der pharmazeutischen Analytik: Arzneimittelrückstände in der Umwelt“ auf Arzneistoffe mit hoher Umweltrelevanz ein und zeigt Details zu „Chemicals of emerging concern“ wie Diclofenac und hormonartig wirksamen endokrinen Disruptoren. Biologische Effekte sowie Abbauwege werden erörtert und Lösungsansätze aufgezeigt.