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Unter dem Motto „Medizinischen Fortschritt in Einklang mit bestmöglichen Tierschutz bringen“ haben sich im Frühjahr 2022 die acht Medizinischen Fakultäten der Universitäten des Landes Nordrhein-Westfalen zum 3R-Kompetenznetzwerk NRW zusammengeschlossen.
Mit der Bündelung der in Nordrhein-Westfalen vorhandenen wissenschaftlichen Kompetenzen aus den Standorten Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster soll das 3R-Netzwerk ein wichtiger Treiber für Innovationen auf dem Feld der Ersatz- und Alternativmethoden für Tierversuche werden. Maßgeblich ist dabei das „3R-Prinzip“: Replace (Vermeiden), Reduce (Verringern) und Refine (Verbessern). Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes fördert das 3R-Kompetenznetzwerk NRW.

Zum Auftakt des Netzwerks fand am 12.12.2022 eine hybride Kickoff-Veranstaltung im Hörsaal Neurozentrum am Universitätsklinikum Bonn statt. Hierzu begrüßte die 3R-Geschäftsstelle etwa 30 Teilnehmende vor Ort. Zu unserer großen Freude waren an die 500 Personen online dazu geschaltet gewesen. Das Netzwerk freute sich über den großen Anklang und über die teilnehmenden Vertreter*innen aus dem Ministerien und Behörden, der Wissenschaft, aus den Tierschutz-Stabstellen, aus den Tierhaltungshäusern und der Tierpflege.
Nach der Vorstellung der Ansprechpartner*innnen der Geschäftsstelle und der Präsentation der offiziellen Website (www.3r-netzwerk.nrw) folgte eine Videogrußwort von Frau Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Anschließend begrüßten der Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn Herr Prof. Weber und Herr Prof. Tolba (Direktor des Instituts für Versuchstierkunde an der RWTH Aachen) die Teilnehmenden der Veranstaltung und betonten die Notwendigkeit sowie die Potentiale für die Forschungslandschaft in NRW, die das Netzwerk mit sich bringen wird.

Schließlich ging die Veranstaltung in den wissenschaftlichen Teil über. Hierzu waren drei erstklassige Wissenschaftler*innen aus Bonn und Aachen eingeladen zu jeweils einem Bestandteil des 3R-Prinzips einen Vortrag über Ihre Forschung zu halten.
Den Anfang machte Herr Prof. Dr. Kießling (Institut für Experimentelle Molekulare Bildgebung, RWTH Aachen). Durch seine Forschung auf dem Gebiet der tierexperimentellen molekularen Bildgebung trägt er einen großen Teil zur Reduktion der eingesetzten Versuchstiere bei.
Danach folgte ein Vortrag von Herrn Prof. Dr. Busskamp zum Thema „Stem Cell and Organoid Models in Vision Research“ (Universität Bonn). In seinem Vortrag beschrieb er, wie der Einsatz von 3D-organähnlichen Zellkulturen (Organoiden) aus humanen induzierten pluripotenten Stammzellen Tierversuche ersetzt werden können und dabei auch eine elegante, neue Möglichkeit zur Entwicklung von Therapien darstellt.
Abschließend hielt Frau Dr. Dr. Ernst vom Institut für Versuchstierkunden (RWTH Aachen) einen Vortrag zum Thema „Multimodale Ansätze zu Belastungsbewertung und Refinement.“. So referierte sie unter anderem über die Belastungsbewertung von Versuchstieren, der Schmerzerkennung mittels Künstlicher Intelligenz und das Training von Großtieren, um so die Begutachtung angenehmer für die Tiere und leichter für die Forschenden zu gestalten.

Mit einer Zusammenfassung und einem Ausblick auf zukünftige Veranstaltungen wurden die Zuhörenden schließlich von der Geschäftsstelle verabschiedet. Bei einem Mittag-Imbiss hatten dann die Teilnehmenden vor Ort weiterhin die Gelegenheit sich beim Get-Together weiter zu vernetzen.