3R - Kompetenzkolloquium NRW | Sorgfältige Zuchtplanung von Mauskolonien

Die Tötung eines Wirbeltieres ohne vernünftigen Grund stellt in Deutschland eine Straftat dar. In versuchstierkundlichen Zuchtanlagen fallen überzählige Tiere an, die nicht für wissenschaftliche Zwecke verwendet werden können. Nach Einschätzung des "Nationalen Ausschusses TierSchG" können solche überzähligen Tiere zwar grundsätzlich getötet werden, wenn keine Möglichkeit der artgerechten Haltung besteht, die Forschungseinrichtung muss aber u.a. nachweisen, dass im Vorfeld bei der Zuchtplanung alle zumutbaren Maßnahmen ergriffen wurden, um die Entstehung überzähliger Tiere zu vermeiden. Die Vermeidung von Zuchtüberschüssen durch eine sorgfältige Zuchtplanung ist somit eine wichtige 3R-Maßnahme und auch aus wirtschaftlichen Gründen unerlässlich.

Es werden Empfehlungen für die Planung von murinen Produktionszuchten, Erhaltungszuchten, Rückkreuzungen und Zuchten mit dem Ziel der Schaffung neuer genetischer Modelle gegeben. Geeignete Zuchtkalkulatoren für die Planung von Mausproduktionszuchten und andere geeignete Instrumente werden vorgestellt.