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Herr To Vinh präsentierte zunächst die Relevanz von Tierversuchen in der biomedizinischen Forschung und verdeutlichte, dass Tierschutz und Tierwohl stets im Vordergrund steht.  Auch erläuterte er das 3R-Prinzip – "Replace, Reduce, Refine" – das den Einsatz von Tieren in der Forschung möglichst ersetzen, reduzieren und verbessern soll. Dieses Prinzip spielt eine zentrale Rolle, um wissenschaftlichen Fortschritt und Tierschutz in Einklang zu bringen. Die Landtagsabgeordnete zeigte sich beeindruckt von den Maßnahmen zur Förderung des Tierschutzes: „Für mich steht fest: Wissenschaftlicher Fortschritt und Tierschutz dürfen keine Gegensätze sein. Die Arbeit des 3R-Kompetenznetzwerks zeigt eindrucksvoll, dass wir mit innovativen Ansätzen wie dem 3R-Prinzip Tierversuche reflektieren, reduzieren und das Tierwohl aktiv fördern können, ohne wissenschaftlichen Fortschritt einzuschränken. Das Netzwerk spielt hier eine wichtige Vorreiterrolle und setzt Standards für verantwortungsvolle Forschung – das verdient volle politische Unterstützung!“ sagte sie.

Ein weiteres Highlight war der Besuch der Arbeitsgruppe „Experimentelle Pathologie“, in der mit Organoiden geforscht wird. Prof. Dr. Marieta Toma, stellvertretende Direktorin des Instituts für Pathologie zeigte, dass es mit diesen, miniaturisierten, organähnlichen Strukturen aus menschlichen Zellen möglich ist, um biologische Prozesse zu untersuchen und potenzielle Therapien zu entwickeln. Organoide stellen eine gute Methode dar, um Tierversuche in ersten Vortestungen zu ersetzen, aber für tiefergehenden Analysen können dreidimensionale Zellkulturen noch keine kompletten Organismen ersetzen, weshalb in der biomedizinischen Grundlagenforschung in absehbarer Zeit noch nicht komplett auf Tierversuche verzichtet werden kann.

Im Anschluss daran führte der Rundgang in eine Versuchstierhaltung. Dort konnte sich Frau Müller-Rech die Haltung, Zucht und gentechnischeEinrichtungen anschauen und sich dadurch einen Eindruck erhalten, unter welchen hohen hygienischen und regulatorischen Bedingungen Tierversuche in Deutschland durchgeführt werden. Außerdem wurde ihr hier auch ein Einblick in die Inhalte eines versuchstierkundlichen Kurses, der für alle Tierforschenden verpflichtend ist, geboten. Durch den Einsatz von VR-Technologie ist es möglich das inhaltliche Spektrum des Kurses zu erweitern und den Einsatz von Versuchstieren in der Lehre zu reduzieren. Der Einsatz dieser Technologie wurde durch die Förderung des BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) ermöglicht und ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Uniklinik RWTH Aachen und dem Universitätsklinikum Bonn.

Die Bonner Landtagsabgeordnete Frau Müller-Rech zeigte sich am Ende des Besuchs äußerst dankbar für die wertvollen Einblicke, die sie aus erster Hand gewinnen konnte. Sie war begeistert von den zahlreichen Aktivitäten am Standort zur Umsetzung und Entwicklung innovativer 3R-Methoden.

Über den Besuch und das große Interesse hat sich das 3R-Kompetenznetzwerk ebenfalls sehr gefreut. Es ist für das Netzwerk ein großes Anliegen, den Dialog zwischen politischen Entscheidungsträger:innen und der akademischen Forschung weiter fortzuführen.