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Die Konferenz wurde mit einer Videobotschaft von Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, eröffnet, die die Zusammenarbeit der Forschenden in NRW und die Innovationskraft lobte. Im Anschluss wurden die Teilnehmenden von Herrn Prof. René Tolba, Mitglied des Steering Committees und Gastgeber der Veranstaltung, sowie von Michael To Vinh, dem Netzwerkmanager, begrüßt. In einer Präsentation stellte Michael To Vinh die Fortschritte in den verschiedenen Bereichen des Netzwerks vor.

In den Präsentationen des ersten Tages ging es u.a. um Einführung der Culture of Care Praktiken in der Tierforschung. Außerdem wurden Projekte zur Integration künstlicher Intelligenz zur Identifizierung des Verhaltens von Nagetieren, Innovationen bei diätetischen Maßnahmen für transgene Mäuse und Refinement-Maßnahmen in der Epilepsieforschung vorgestellt. 

Auch Themen zur Transparenz in der Forschung stand im Vordergrund, mit Diskussionen über die Duplikation von Bildmaterial und die Möglichkeiten der Datentechnologie zur Stärkung des Wohlergehens von Labortieren. Darüber hinaus wurde die Bedeutung einer offenen Kommunikation über die Tierforschung und des 3R-Prinzips hervorgehoben, und es wurden erste Erkenntnisse darüber präsentiert, dass solche Praktiken zu signifikanten Fortschritten beim Tier- und auch beim menschlichen Wohlergehen führen können.

In der Session „Short Talks“ stellten Nachwuchsforschende in Kurzvorträgen ihre bahnbrechenden Projekte vor, die von Nierenorganoiden und Blut-Hirn-Schrankenmodellen bis hin zu modernsten Tissue-Engineering-Lösungen reichten. Ergänzt wurden diese Vorträge durch vielfältige Posterpräsentationen, in denen Innovationen wie Virtual Reality-basierte Schulungen und Organ-on-a-Chip-Modelle vorgestellt wurden. Im Rahmen der abendlichen Networking-Veranstaltung im Aachener Tivoli Stadion wurde auch der 5. Aachener Tierschutzpreis verliehen, mit den außergewöhnlichen wissenschaftliche Beiträgen im Jahre 2024 zu den 3R-Prinzipien gewürdigt werden.  

Der zweite Tag begann mit einer inspirierenden Keynote von Peter Bollen, der über die Erfolge Dänemarks bei der Förderung der 3R-Prinzipien berichtete. Er betonte die zentrale Rolle von Politik und Innovation bei der Reduzierung des Einsatzes von Versuchstieren und der Förderung alternativer Methoden. Bollen skizzierte auch die künftige Aufgabe des dänischen 3R-Zentrums, den Einfluss von 3R in der Forschung zu stärken und den Zugang zu tierfreien Methoden zu verbessern.

Die Präsentation der Posterbeiträge an dem zweiten Tag boten auch eine Plattform für innovative Ideen. Zu den Höhepunkten gehörten die translationale Schmerzforschung, die gemeinsame Nutzung von Organen zur Verringerung des Einsatzes von Versuchstieren und die Herstellung von Blutgefäßen aus Gewebe für kardiovaskuläre Studien. Die abschließende Session der Konferenz widmete sich den Ersatzmethoden und stellte Projekte zu Organoiden von Patient:innen für die Krebsforschung, Hirnschnittkulturen für neurologische Studien und neuartige Epithelmodelle vor, die Biologie und Technik miteinander integrieren.

Die 2. Jahrestagung endete mit dem Treffen der 3R-Zentren, bei dem die regionalen Verantwortlichen die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zur Stärkung des 3R-Prinzips in der Forschung und europäische Vernetzung sin den Mittelpunkt stellten. Die Veranstaltung zeigte, wie ein gemeinsames Engagement für Innovation und ethische Verantwortung einen bedeutenden Wandel in eine nachhaltigere Forschungspraxis bewirken kann.

Die Energie, die Zusammenarbeit und die Erkenntnisse, die während der beiden Tage ausgetauscht wurden, haben eine vielversprechende Zukunft für die 3R-Forschung aufgezeigt. Durch die Förderung von Partnerschaften und die Nutzung neuer Technologien wird das 3R-Kompetenznetzwerk NRW weiterhin eine Schlüsselrolle bei der Förderung der verantwortungsvollen 3R- Forschung in ganz Europa spielen.